Digitales Geländemodell

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Ein Digitales Geländemodell (DGM) bzw. Digitales Höhenmodell (DHM) ist eine digitale, numerische Speicherung der Höheninformationen der natürlichen Erdoberfläche. Oft werden auch die englischen Begriffe Digital Terrain Model (DTM) und Digital Elevation Model (DEM) benutzt.

Digitale Geländemodelle (DGM) entstehen, wenn Höheninformationen in spezieller Form erfaßt, gespeichert und ausgewertet werden. Die Visualisierung erfolgt in der Regel durch Draht- oder Netzmodelle oder durch Auflegen (Drape) von Flächendaten (Thematische Karten, Luftbilder etc.). Solche Animationen sind vielfach aus dem Fernsehen oder von Video-Spielen (z.B. Flugsimulator) her bekannt. Berechnet werden sie mittels Dreicksvermaschung (TIN - Triangular Irregular Network) oder regelmäßige Gitter (GRID). Gewonnen werden die Höheninformationen entweder aus Punkt- oder Linieninformationen (z.B. Höhenlinien).

Benötigt werden DGM zur Verdeutlichung von tatsächlichen räumlichen Situationen (z.B. Landschaftsbildsimulationen bei Baumaßnahmen, Abbauvorhaben etc.) oder auch bei Funknetzplanungen sowie in der Städteplanung. Das Problem heutiger DGMs ist jedoch, daß GIS nur stetige Funktionen in der X,Y-Ebene bieten. Das bedeutet ein Punkt kann in der Regel nicht mehrere Z-Werte haben. Dies ist aber oft unabdingbar wie z.B. bei Hauswänden, in der Geologie u.s.w.

Ein DGM bzw. DHM stellt im Gegensatz zum digitalen Oberflächenmodell (DOM) keine Objekte auf der Erdoberfläche dar (z.B. Bäume oder Häuser).

Solche digitalen Geländemodelle werden seit etwa 1980 in vielen Bereichen der Geowissenschaften und der Technik verwendet – unter anderem im Bauwesen bei der Trasse|Trassierung von Verkehrswegen, in der Geodäsie und der Photogrammetrie, zum Einsatz bei militärischen Aufgaben (anhand der Erdoberfläche gesteuerte Flugkörper wie Marschflugkörper) bis hin zu Planung der Abwasser-Kanalisation (Wasser fließt immer bergab).

Es werden zwei verschiedene Formate für die digitalen Geländemodelle genutzt. Beim sogenannten Vektorformat wird die Erdoberfläche durch (Dreiecks-)Maschen mit ihren x,y,z-Koordinaten dargestellt. Beim Rasterformat legt man über das Gelände ein gleichmäßiges Raster. Jedem Rasterpunkt wird ein Höhenwert zugeordnet.

Die Rasterweiten liegen lokal/regional bei 10–500 m, für globale Modelle bei 1–5 km. Die Genauigkeiten belaufen sich – je nach Verwendungszweck und Preis der Modelle – von etwa 1 m bis einige 100 m.

Bei der Shuttle Radar Topography Mission (SRTM) im Februar 2000 wurde ein fast globales Höhenmodell mit Hilfe des Synthetic Aperture Radar (SAR) Sensors bzw. der Radarinterferometrie geschaffen.

Neuerdings werden sogar Geländemodelle anderer Planeten erstellt, wie es Radarsonden um Mars und Venus ermöglichen.

Datensätze

Siehe auch

Links

Software

Siehe auch: Laserscanning, Erdoberfläche