Postleitzahl

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Die Postleitzahl (PLZ; englisch postal code; USA ZIP Code) ist eine Ziffern- oder Buchstaben-/Ziffernkombination innerhalb von Postadressen auf Briefen, Paketen oder Päckchen, die den Zustellort eingrenzt.

Funktionell ähnelt eine Postleitzahl den Telefonvorwahl|Telefonvorwahlen und Kfz-Kennzeichen bzw. den Amtlichen Gemeindeschlüsseln.

Bis 2003 haben nach Angaben des de:Weltpostvereins 117 Staaten Postleitzahlen eingeführt. Anfang 2005 kündigte die irische Regulierungsbehörde (ComReg) die Einführung von Postleitzahlen an.

Speicherung von Postleitzahlen

Postleitzahlen sind entgegen ihrem Namen keine Zahlen, sondern Zeichenketten, die in manchen Ländern nur aus Ziffern bestehen. Da Postleitzahlen bis zu 9 Stellen (Großbritanien) haben können, wird empfohlen, 10 Zeichen für die Speicherung in EDV-Systemen vorzusehen.

Das Postleitzahlsystem in Deutschland

Geschichte

Zum ersten Mal wurde 1853 von der Postverwaltung der Thurn und Taxis mit Hilfe von Ringnummernstempeln ermöglicht, Orte aus einem Zahlencode zu erkennen. Carl Bobe gliederte 1917 Deutschland in Großräume, regionale Bereiche und örtliche Bereiche in einem Organisationsschema.

Am 25. Juli 1941 wurde in der Verfügung 407/1941 im Amtsblatt des Reichspostministeriums die Einführung von Leitgebieten bekannt gegeben. Diese galten zunächst für den Paketdienst. Es gab 24 Päckchenleitstellen mit Unterleitstellen, die von 1 bis 24 durchnummeriert werden. Die Gebiete entsprachen in etwa den Oberpostdirektionsbezirken. Ab dem 19. Oktober 1943 galt das System auch für den Briefdienst. Seit 1944 wurde die Bevölkerung aufgefordert, die Zahlen zu nutzen. Es erfolgte außerdem eine Anpassung der Gebiete, so dass auch Kombinationen aus Zahlen und Buchstaben verwendet wurden, wie z.B. 5b für Ostpreußen.

Es gibt verschiedene Meinungen darüber, ob die Leitgebietszahlen ein Erfolg waren oder nicht. Fest steht, dass in den fünfziger Jahren u.a. aufgrund der Automatisierung des Briefdienstes eine Überarbeitung der Postleitzahlen erforderlich wurde. Am 23. März 1962 wurde unter Postminister Richard Stücklen die neue, vierstellige Postleitzahl eingeführt. Bereits am 3. November 1961 waren diese im Amtsblatt des Bundesministerium für Post und Telekommunikation|Ministers für Post- und Fernmeldewesen Nr. 126 bekannt gegeben worden. Das Verkehrsgebiet war nun in sieben Leitzonen unterteilt, diese wiederum in bis zu zehn Leiträume, jeder Leitraum in bis zu zehn Leitbereiche. Die vierte Stelle gab den Postort an.

Nach der Wiedervereinigung wurde die Neuorganisation der Postleitzahlen dringend notwendig, da mehr als 800 Postleitzahlen doppelt - sowohl in Ost- als auch Westdeutschland - vorhanden waren. Um Verwechslungen zu vermeiden, musste der vierstelligen Postleitzahl zunächst entweder ein O- oder ein W- vorangestellt werden. Die am 1. Juli 1993 eingeführte fünfstellige Postleitzahl wurde vorbereitet durch eine riesige Werbekampagne, die unter anderem von der Fünf-Finger-Figur Rolf präsentiert wurde. Die etwa 30.000 neuen Postleitzahlen sind rein numerisch und geographisch aufgebaut. Ausgehend von 83 Briefzentren geben die ersten beiden Ziffern die Region an, die Ziffern drei bis fünf zeigen an, wo der Empfänger wohnt und wie er seine Post erhält (Zustellung, Postfach) und ob er Großkunde ist.

Postleitzahlsysteme in anderen Ländern

Siehe auch

Weblinks